Falsche Mitarbeiter auszusuchen und einzustellen geht mit hohen Kosten für das Hotel oder das Restaurant einher. Darum ist es sehr wichtig, dass du dich im Recruiting-Prozess mit dem potentiellen Kandidaten auseinandersetzt und so viel wie möglich über ihn herausfindest. Um zu garantieren dass er als Koch, Kellner, Barkeeper uvm lange in deinem Betrieb bleibt.

Wähle deine Fragen nicht aus irgendeinem vorgegebenen Fragenkatalog aus, sondern schneide sie genau auf deinen Gastronomiebetrieb/Hotelbetrieb und die ausgeschriebene Stelle zu. Sei dir bewusst wonach du fragst und welche Art von Antwort du von deinem Bewerber haben möchtest. Nach deinen Fragen solltest du wissen, ob der potentielle Mitarbeiter ins Team passt oder nicht.

Ziel sollte sein, dass der Kandidat ungefähr 70 bis 80 Prozent der Zeit spricht, sodass du möglichst viele Informationen über ihn bekommst. Wichtig ist hier vorallem die Art und Weise wie du die Fragen stellst. Folgende Arten von Fragen solltest du unbedingt kennen:

Offene Fragen

Diese Fragen ermöglichen es den Kandidaten Fakten und Informationen zur Verfügung zu stellen, Dinge zu beschreiben und Meinungsäußerungen auszudrücken. Hier wird der Kandidat in seinem freien Reden nicht eingeschränkt.
Beispiele wären „Erzähl mir von den Aufgaben in deinem jetzigen Job.“ oder „Wie sind Sie mit zornigen Kunden umgegangen?“
Diese Fragen beginnen mit wem, was, wann, wo, warum, wie oder erzählen Sie mir.

Geschlossene Fragen

„Hast du deinen letzten Job genossen?“ oder „Bist du gut mit deinem Manager zurechtgekommen?“ Dem Kandidat wird die Möglichkeit gegeben, mit einem einfachen „Ja“ oder „Nein“ zu antworten. In den Beispielen würde ein Wort als Antwort ausreichen. Geschlossene Fragen können im Interview nicht immer vermieden werden, trotzdem solltest du versuchen, sicherzustellen, dass die Mehrheit der Fragen offen ist.

Multi-Headed Fragen

Diese Art besteht aus zwei oder mehr Fragen, welche auf einmal gestellt werden.
Beispiel: „Warum hast du dich für den Job beworben, wo siehst du dich in fünf Jahren und warum willst du deinen jetzigen Job verlassen?“
Falls der Kandidat nur auf ausgewählte Fragen antwortet, könnte das entweder daran liegen, dass die anderen Fragen zu schwer zu beantworten sind, er zu viel preisgeben würde oder Fragen schlichtweg vergisst. Da du dir hier nicht sicher sein kannst, ist es am besten für den Verlauf des Interviews, die Fragen einzeln zu stellen.

Leitende Fragen

Die Antwort auf eine leitende Frage ist in der Frage selbst gegeben. Dies geschieht, wenn der Interviewer Informationen aus der Stellenbeschreibung oder dem Lebenslauf der Person vor der Frage kurz erwähnt.
Beispiel: „Dieser Job erfordert regelmäßiges telefonieren. Wie stehst du zum Telefonieren?“ oder „Wir suchen jemanden, der unter Druck arbeiten kann. Wie gut arbeitest du unter Druck?“
Auf diese Art zu Fragen spielst du einem erfahrenen Kandidaten sofort in die Hände, da er so automatisch weiß, wie er die Frage richtig zu beantworten hat. Deshalb sollten diese Fragen vermieden werden.

Hypothetische Fragen

Hierbei beschreibt der Interviewer dem Kandidaten ein Szenario und fragt anschließend, wie er in diesem Szenario reagieren würde. Du solltest jedoch nicht zu viele dieser Fragen stellen, weil oft das, was die Person über ihr Verhalten behauptet, in Realität ganz anders sein kann. Besser ist es, du findest heraus, wie die Person in der Vergangenheit mit ähnlichen Situationen umgegangen ist.
Anstatt zu fragen „Wie würdest du mit einem unzufriedenen Kunden umgehen, wenn du mit einem konfrontiert wärst?“ könntest du fragen „Kannst du mir die letzte Situation beschreiben, in der du mit einem unzufriedenen Kunden umgehen musstest?“

Fragen zur Selbstbeurteilung

Mit diesen Fragen bittet der Interviewer die Kandidaten, sich selbst zu bewerten.
Ein Beispiel könnte sein: „Warum denkst du, dass du für den Job geeignet bist?“ Es sind zwar keine einfachen Fragen, können einem erprobten Bewerber und redseligen Talent deutlich in die Karten spielen.
Nach Beendigung des Interviews muss der Arbeitgeber entscheiden können, ob der Kandidat für den Job geeignet ist oder nicht. Die Entscheidung sollte nicht ausschließlich von den Antworten auf diese Fragen abhängen. Durch diese Fragen kann ein eher bescheidener Kandidat, der jedoch sehr geschickt in seinem Handwerk ist, weniger für eine Position geeignet sein, als der Selbstbewusste, der vielleicht weniger Qualifikationen aufweist.

Fazit

Offene Fragen geben dem Bewerber die Möglichkeit so viel zu erzählen wie er möchte und sind die beste Variante, um so viele Informationen wie möglich aus ihm heraus zu bekommen.
Geschlossene Fragen können meist nicht vermieden werden, sollten aber nur gestellt werden, wenn es wirklich notwendig ist. Stelle die Fragen immer einzeln, um sogenannte multi-headed Fragen zu vermeiden, sonst antworten die Bewerber nur auf die Fragen, auf die sie möchten.
Stelle keine zukunftsorientierten Fragen, weil die Kandidaten hier nur spekulativ beschreiben, wie sie reagieren würden. Sprich mit ihnen über die Vergangenheit und bereits gemeisterte Situationen.
Es ist sehr wichtig, sich vor jedem Interview gut vorzubereiten und sich Gedanken darüber zu machen, was man vom Kandidaten alles wissen möchte. Im Leitfaden für Vorstellungsgespräche findest du weitere Informationen zum erfolgreichen Führen von Bewerbungsgesprächen.

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