Tipps für Employer Branding in sozialen Netzwerken
Mit mehr als 2,3 Milliarden Nutzern weltweit sind soziale Medien eine einzigartige Möglichkeit Menschen zu erreichen und Botschaften zu kommunizieren. Es ist kein Geheimnis, dass vor allem die junge Generation im Internet sehr aktiv ist und sich folglich auch online über ihren zukünftigen Arbeitgeber informiert. Dies wird durch den Erfolg von Plattformen wie Kununu, Facebook, LinkedIn oder GRONDA bestätigt.
Du möchtest die Aufmerksamkeit junger Fachkräfte haben? Dann ist es unumgänglich, dein Unternehmen mit all seinen Ecken und Kanten online, sowohl Kunden als auch potenziellen Arbeitnehmern gegenüber, zu präsentieren. Studien zufolge informieren sich 57 % aller Jobsuchende im deutschsprachigen Raum durch soziale Medien über potenzielle Arbeitgeber. 76 % wollen wissen, warum sie für diesen Arbeitgeber arbeiten sollten und was ihn besonders macht. 94 % waren sich einig, dass eine ansprechende Arbeitgebermarke die Wahrscheinlichkeit einer Bewerbung drastisch erhöht.
Da sich der Wettbewerb um die besten Fachkräfte der Hotellerie und Gastronomie immer mehr intensiviert, wird es notwendiger sich von der Masse abzuheben. Ein einfacher und effektiver Weg, um potenziellen Mitarbeitern einen authentischen Einblick in ihren zukünftigen Arbeitsplatz zu bieten und gleichzeitig Unternehmenswerte zu kommunizieren, sind soziale Plattformen. Die Zahlen sprechen für sich: Weltweit verzeichnet Facebook 2 Milliarden monatlich aktive Nutzer, YouTube 1,5 Milliarden und Instagram 700 Millionen. Auch im deutschsprachigen Raum geht Facebook als klarer Sieger der wöchentlichen Nutzung hervor.
Durch die unvergleichliche Reichweite, kommunizieren soziale Medien Inhalte viel schneller – eine Tatsache, die du dir zu Nutzen machen kannst. Positiver Nebeneffekt: über Netzwerke erreichst du auch potentielle Bewerber, die eigentlich gerade gar nicht aktiv auf Jobsuche sind und für die dein Unternehmen trotzdem interessant sein kann.
Um das Profil ansprechend und authentisch zu gestalten, sind wahre Geschichten und einzigartige Inhalte unumgänglich. Bevor ihr beginnt Inhalte zu teilen, solltet ihr euch eine klare Strategie zurechtlegen. Zu aller erst: Was ist meine Philosophie und worauf lege ich besonders wert? Wichtig ist dabei auch ehrlich zu sich selbst zu sein und kritisch zu hinterfragen, wie attraktiv das eigene Unternehmen als Arbeitgeber wirklich ist und wo es hier Stärken und Schwächen gibt. Damit verhindert ihr auch, dass Mitarbeiter aufgrund eines unrealistischen Bildes eures Unternehmens bei euch anfangen zu arbeiten und dann nach kurzer Zeit desillusioniert wieder kündigen, was nicht nur Zeit, sondern auch bares Geld kostet.
Da Papier sehr geduldig ist, ist es also wichtig, Punkte nicht nur niederzuschreiben, sondern diese auch zu leben. Eure Mitarbeiter sind keine Angestellten, sondern Teil der Familie für euch? Ihr wisst, wie schwer die Ferienzeit für berufstätige Eltern ist und bietet daher Kinderbetreuung nicht nur für die kleinsten Gäste, sondern auch für den Nachwuchs eurer Mitarbeiter an? Eure Küche verwendet Bioprodukte nicht nur für eure Gäste, sondern auch für eure Mitarbeiter?
Es sind unzählige Aspekte, die die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern und folglich die Loyalität zum Arbeitgeber stärken. Hilfreich kann es dabei auch sein zu schauen, was euch von anderen Hotels und Restaurants abgrenzt. Da man selbst nach einiger Zeit ja durchaus auch etwas betriebsblind wird und selbst die guten Dinge nicht mehr alle sieht, hilft es hierbei auch einfach mit Mitarbeitern aus unterschiedlichsten Bereichen, Lieferanten oder sogar Stammkunden darüber zu sprechen, was diese bei euch im Unternehmen als besonders empfinden. Nachdem du klar definiert hast, was dich zu einem besonderen Arbeitgeber macht, kannst du anfangen dies in Worte, Bilder oder Videos zu fassen. Du brauchst noch ein wenig Inspiration für Themen? Veranstaltet ihr Teamevents, seid auf Karrieremessen vertreten oder tauscht für einen Tag die Rollen? Grundsätzlich eignet sich jedes Thema – von Bewerbungstipps bis hin zu Weiterbildungsmöglichkeiten – solange es eurer Philosophie entspricht und gelebt wird. Versetz dich einfach in die Lage der Bewerber: Was möchtest du wissen? Was macht euch zu einem einzigartigen Arbeitgeber? Kleine Randnotiz: Studien zufolge spielt zum Beispiel der Gehalt für nur rund ein Drittel eine primäre Entscheidungsrolle. Dahingegen sind Entwicklungsmöglichkeiten sowie das Arbeitsklima wichtigere Entscheidungsfaktoren.
Und für alle Statistikfreunde: 50% der Kandidaten geben an, dass sie nicht für ein Unternehmen mit einer schlechten Reputation arbeiten möchten – auch nicht bei höherem Gehalt; Und Unternehmen mit einer schwächeren Employer Brand zahlen im Durchschnitt ca. 10% mehr Gehalt pro Arbeitnehmer.
Bleibt realistisch und das in jeder Hinsicht. Auf der einen Seite in Bezug auf das, was euer Unternehmen wirklich bietet. Auf der anderen Seite auch dazu, wie schnell sich eine Arbeitgebermarke aufbauen lässt und die Effekte daraus sich in Bewerberanzahl und -qualität wiederspiegeln. Wie bei der Marke eures Betriebes muss auch die Arbeitgebermarke Stück für Stück aufgebaut und vor allem gelebt werden. Das heißt, es ist auch ein gewisser regelmäßiger Zeitaufwand notwendig, um z.B. eine Story zum letzten Mitarbeiterevent zu schreiben und zu teilen oder ein Video zu erstellen, indem ihr euch als Arbeitgeber präsentiert. Aber ihr könnt und solltet hierbei auch eure Mitarbeiter einbeziehen. Denn auch sie selbst können Inhalte erstellen und teilen. Ganz nebenbei sind sie dabei sogar noch glaubwürdiger für potentielle Bewerber und haben genauso wie ihr ein Interesse daran, tolle neue Kollegen für euren Betrieb zu begeistern.
Um es auf den Punkt zu bringen:
Eure Arbeitgebermarke ist für das Gewinnen guter Mitarbeiter genauso wichtig, wie eure Unternehmensmarke für das Gewinnen neuer Gäste. Daher sollte sie auch den gleichen Stellenwert genießen. Über soziale Netzwerke erreicht ihr dabei eine sehr große Gruppe an potentiellen Bewerbern und auch Fachkräfte, die eigentlich gerade gar nicht auf der Suche nach einem neuen Job waren. Im ersten Schritt identifiziert ihr, was euch als Arbeitgeber besonders oder sogar einzigartig macht. Danach geht es eigentlich nur noch darum, dies in Form von Artikeln, Fotos, Videos etc. mit euren potentiellen zukünftigen Mitarbeitern und Kollegen zu teilen. Gern offen, ehrlich und hin und wieder auch mit etwas Humor und Augenzwinkern.