Letzte Woche durften Restaurants, Cafés und Bars in Österreich wieder ihre Türen öffnen. Nachdem nun ein paar Tage vergangen sind, haben wir bei passionierten Gastronomen nachgefragt: Wie habt ihr die Regelungen umgesetzt? Wie habt ihr den Lockdown erlebt? Und wie geht es euch eigentlich?

In diesem Beitrag stellen wir euch Damir Busic vor. Der Vollblut-Gastronom ist ständig auf der Suche nach neuen Cocktail-Ideen und dank seiner Neugier (und harter Arbeit) gewann er 2018 den Worldclass Barkeeper Austria Contest. Gemeinsam mit seiner Frau Irena eröffnete er 2017 die Bar Liquid Diary in Innsbruck. Diese gehört mittlerweile zu den besten in ganz Österreich. Seine Devise während der Krise: Das beste aus jeder Situation machen - etwas anderes bleibt einem nicht übrig.

Nach dem Lockdown

Die Gastronomie ein Knochenjob ist, das sind keine Neuigkeiten. Deshalb war für Damir direkt nach dem Lockdown erst mal Chillen angesagt. „Es passierte so rasend schnell - auf einmal mussten wir zusperren. Und dann haben wir mal 2 Wochen nur geschlafen, gegessen und fernsehen geschaut. Der Körper hat sich alles zurückgeholt, auf das er die letzten Jahre verzichten musste“, schmunzelt Damir. So wird es wohl vielen Gastronomen gegangen sein.

Brainstorms, Renovierungen & Social Media

„Die Zeit des Lockdowns war eine unserer kreativsten Zeiten überhaupt. Nach den ersten 2 Chill-Wochen haben Irena und ich zu brainstormen begonnen. Wir haben so viele Ideen gehabt. Nach und nach sind wir wieder in die Bar gekommen und dann wurde aufgeräumt, dekoriert und renoviert, was das Zeug hält. Wir haben unser ganzes Herzblut in das Projekt gesteckt“, so der Bartender. Natürlich haben sie sich auch auf die Vorschriften vorbereitet, Mindestabstände berechnet und die Bar "coronafreundlich" gemacht.

Daneben wurde ebenfalls an neuen Konzepten gefeilt: So werden bald Cocktailkurse für Gäste angeboten werden. Auch ein To-Go Service ist eingerichtet worden, um das Geschäft am Leben zu erhalten. „Natürlich haben wir jetzt weniger Umsatz, mit den Abstandsregelungen und mit der Tatsache, dass der komplette Barbereich nicht besetzt werden darf. Aber wir werden die Preise nicht erhöhen. Die Leute verdienen auch nicht mehr als davor. Wir wollen allen trotzdem die Möglichkeit geben, Cocktails auf Weltklasse Niveau zu genießen“, meint Damir nach dem Reopening. „Jetzt heißt es nach vorne blicken. Trübsal blasen nützt jetzt nichts.“

Ein weiteres Plus der Krise: Seine Social Media Kanäle werden regelmäßiger bespielt. „Es ist sehr wichtig, dass die Gäste wissen, wann du offen hast und an welche Regeln sie sich halten müssen, wenn sie in deine Bar kommen. Und das geht am schnellsten über Social Media.“

Zurück zur Natur - endlich!

Auch das Gästeverhalten wird sich seiner Meinung nach nachhaltig ändern: „Ich glaube, die Leute sehnen sich jetzt mehr denn je nach etwas bekanntem. Nach Geborgenheit und einfachen Dingen. Deshalb haben wir unsere Karte auf Drinks, die immer gehen reduziert. Manhattan, Old Fashioned, Whiskey Sour - das sind Wohlfühl-Drinks.“

Laut Damir wird das Thema Regionalität einen ganz neuen Stellenwert bekommen. „Ich predige es ja schon seit Jahren, aber durch die Grenzschließungen ist jetzt auch anderen bewusst geworden: Wir überleben es auch, wenn wir nicht jeden Tag Ananas aus Südamerika essen. Unsere Natur hat so viel zu bieten, wir sollten uns mehr darauf besinnen.“

 

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