Ehrlich gesagt ist das schon eine komische Sache… Nachdem wir zusammen teilweise 1o Stunden lang nebeneinander in der Küche und im Restaurant stehen, gehen wir danach zusammen noch ein Bier trinken, fahren gemeinsam in den Urlaub oder schauen uns mit unseren Kollegen ein Fußballspiel an.

Da stellt sich doch die Frage, warum wir Gastronomen selbst in unserer Freizeit so viel Zeit miteinander verbringen, obwohl wir uns an unserem Arbeitsplatz gegenseitig herumschicken, anschreien und auf die Füße treten?

Irgendetwas Besonderes muss diese Branche an sich haben. Irgendetwas, dass die Menschen die in einer Küche oder im Service zusammenarbeiten dazu bringt, einander zu vertrauen und dadurch tiefe Freundschaften zu entwickeln.

Denn genau DAS ist das wichtigste Element einer guten Freundschaft. Vertrauen kann man nicht von heute auf morgen aufbauen. Daher ist es die Grundlage jeder guten Freundschaft oder Beziehung. Wie vielen Leuten in deinem Leben vertraust du zu 100 Prozent? Wahrscheinlich kannst du sie an beiden Händen abzählen.

Gastronomen arbeiten täglich in einem Umfeld, in dem Vertrauen in die Kollegen eine Grundvoraussetzung ist und erst dadurch wird eine Gruppe von Menschen zu einem stimmigen Team. Das Ziel eines Chefkochs oder Restaurantleiters ist es, eine solche Arbeitsatmosphäre zu kreieren — denn ein Umfeld der Freundschaft und des Vertrauen führt zum Erfolg.

Also: Warum ist die Gastronomie in diesem Bezug so einzigartig? Woher kommt dieses Vertrauen und die Freundschaften die daraus entstehen? Hier sind meine Gedanken dazu:

Niemand versteht einen Gastronomen so gut wie seine Kollegen

Die Arbeit, die Herausforderungen, der Stress, die Verpflichtungen, die Ängste, die Freude, die Fehlschläge, die Hitze, die Verbrennungen, die Schnitte und die schmerzenden Füße formen Arbeitsbedingungen die man nicht verstehen kann, ohne sie selbst erlebt zu haben.

Unter all jenen, die Teil dieses Umfeldes sind, entsteht eine spezielle Verbundenheit. Egal wo du arbeitest, welchen Stil du kochst oder welche Sprache zu sprichst – es gibt ein universelles Verständnis unter Gastronomie-Kollegen.

Gemeinsame Interessen

Was viele Menschen in ihren Freundschaften bindet sind gemeinsame Interessen. Aufgrund der Natur der Branche denken und sprechen Gastronomie-Kollegen viel über gutes Essen, guten Wein und die neuesten Trends in ihrem Bereich.

Diese gemeinsamen Gesprächsthemen legen oft die Grundlage für tiefe und lang anhaltende Freundschaften.

Gemeinsame Probleme

Ganz davon abgesehen, wie gern Gastronomen ihren Job machen teilen sie auch gemeinsame Probleme, die ihre Leidenschaft oft in Frage stellen. Die langen Tage, die unvorhersehbaren Schichtpläne, die harte physische und psychische Arbeit unter teilweise extremen Bedingungen sind Dinge, die Kollegen zusammenwachsen lassen.

Wenn Gastronomen sich nicht über gemeinsame Interessen unterhalten, reden sie über die Probleme, die sie alle miteinander teilen. Auch das ist etwas, das Freunde gemeinsam tun.

Willkommen im Club

Dieser Gedanke ist nicht ganz einfach zu verstehen aber er hat grundlegend etwas mit den beiden vorherigen Punkten zu tun.

Es gibt eine Art Gastronomie-Club: Nur ohne formale Mitgliedschaft, ohne Beitrag, ohne Mitgliedskarte, ohne Meetings und ohne feste Struktur. Dieser „Club“ ist für all diejenigen reserviert, die in der Gastronomie oder Hotellerie arbeiten — jeder ist willkommen.

Auch wenn nicht alle Mitglieder auf Anhieb deine Freunde sein werden, ist das Potenzial dazu auf jeden Fall gegeben.

Die Arbeitszeiten spielen eine Rolle

Ich bin mir sicher, dass es diese speziellen Freundschaften auch in manchen anderen Berufen mit ähnlich unüblichen Arbeitszeiten gibt. Wenn deine Schicht am Morgen beginnt und du bis nach Mitternacht nicht aus der Küche kommst, dann freundest du dich automatisch mit deinen Kollegen an, die diese Herausforderungen auch meistern müssen.

Wenn du im Dunkeln zur Arbeit kommst und im Dunkeln nach Hause gehst dann entstehen Freundschaften schon aus Notwendigkeit. Mit wem solltest du sonst deine Zeit verbringen?

Wir sprechen die selbe Sprache

Die Sprache der Küche oder der Gastronomie hat sich aus einer Notwendigkeit heraus entwickelt. Wir verwenden Abkürzungen und Wörter die man in keinem Wörterbuch findet und wir verwenden einen rauen Ton, weil sich das in diesem Umfeld einfach bewährt und eingebürgert hat.

Das heisst nicht immer, dass man den anderen nicht mag, sondern es ist vielmehr ein Ausdruck der Leidenschaft die wir in unserem Beruf an den Tag legen.

Hast du einen Koch schonmal ein längeres Gespräch mit Nicht-Gastronomen führen sehen? Die Außenstehenden werden verwirrt aussehen, während andere Köche zustimmend nicken und ihn voll und ganz verstehen.


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