In Österreich gibt es immer noch in vielen Restaurants kostenlos Leitungswasser. In Deutschland sieht das schon wieder ganz anders aus. Kostenloses stilles Wasser oder sogar einen Krug Wasser, der automatisch auf jedem Tisch steht, sind dort noch eher selten.

Zudem wehren sich viele Restaurants gegen Wasser ohne Aufpreis, da hinter einem Glas Wasser nicht nur die Kosten für das Wasser sind, sondern eben auch für den Service, Spülung etc. Jedoch kann sich das jetzt bald ändern. Der Grund dafür ist eine neue EU-Richtlinie.

Warum gibt es diese Richtlinie?

Die Initiative „Right2Water“ hat mittlerweile über 2 Millionen Unterstützungen gesammelt, die darauf hinweisen, dass 23 Millionen EU-Bürger keinen Zugang zu sauberen und trinkbaren Wasser haben. Die Initiative findet, dass Wasser ein Menschenrecht sind und eben keine Handelsware. Die Initiative will, dass alle Menschen in Europa freien Zugang zu Wasser und sanitärer Grundversorgung haben.

Zudem kommt, dass die meisten Europäer dem Wasser im Ausland nicht wirklich trauen. So denken nur 20 Prozent der EU-Bürger, dass das Wasser im Ausland trinkbar ist, obwohl die Qualität in den meisten europäischen Ländern sehr gut ist. Daher kaufen leider viele Menschen Wasser in Plastikflaschen und produzieren unmengen an Müll.

Durch diese Richtlinie könnte der Verbrauch an Plastikflaschen um bis zu 20 Prozent zurückgehen. Im Zuge dessen muss aber auch das Leitungswasser in vielen Ländern verbessert werden. Das könnte EU weit zu Einsparungen von 600 Millionen Euro führen.

Punkte der Richtlinie sind

  • Alle Restaurants und ähnliche Einrichtungen (z.B. Kantine) müssen Leitungswasser gratis ausschenken.
  • In allen staatlichen Gebäuden soll es die Möglichkeit geben Trinkwasser zu bekommen.
  • Mit neuen Bauschriften soll gegen alte Rohre und gesundheitsschädlichen Stoffen vorgegangen werden.

Da es sich aber um eine europäische Richtlinie handelt muss es nicht dazu kommen, dass es in allen Ländern zu einem Gesetz kommt. Richtlinien sind dabei eher Vorschläge. Mit dieser Initative könnten auch jährliche Mehrkosten von bis zu 2,2 Milliarden Euro enstehen. Vor allem durch den Bau neue Leitungen und Aufbesserung der Wasseraufbereitungsanlagen.

Für Gastronomen könnte sich dadurch auch einiges ändern. Wenn man Wert auf Qualität legt, muss man zukünftig dafür sorgen, dass das Leitungswasser auch einen halbwegs annehmbaren Geschmack hat. Wenn man seinen Gästen manches Wasser nicht antun will, dann bleibt einem nichts anderes über, als Wasser zu kaufen und diesen kostenlos auszuschenken.

 

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Photo by Ethan Sykes on Unsplash

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