Einer der bekanntesten Köche New Yorks, Eric Ripert meint erst vor Kurzem, dass schreiende Köche die falsche Botschaft nach außen senden. Man soll nicht stolz auf Köche sein, die die ganze Zeit in der Küche herumschreien. Schreien und Beleidigen ist nicht die richtige Methode, wie man Menschen motiviert. Wahrscheinlich sollten großartige Leader, nicht so sein, meint er weiter.

Kochsendungen vermitteln ein völlig falsches Bild

Wir alle kennen Kochsendungen, die bereits seit Jahren im Fernseher auf und ab laufen. Topfgeldjäger,, Kochprofis – Einsatz am Herd etc. sind nur einige davon. Im englischsprachigen Raum ist Kitchen Nightmares mit Gordon Ramsay die mit Abstand erfolgreichste Show in diesem Format.

Ramsay rennt von einem Eck ins andere und schreit die Kandidaten unermüdlich an, beleidigt sie oder macht sich über sie lustig. Er ist der Dieter Bohlen der Küche, ohne Schmerz- und Schamgrenze. Klar, das ist lustig. Wer sieht nicht gerne hilflose, untalentierte Gestalten in der Küche stehen, die von einem Macho, wie Ramsay auf das Übelste heruntergeputzt zu werden. Wer kann sich da noch ein Grinsen verkneifen?

Doch ist das, das Bild, welches wir nach außen senden wollen? Ist das die Wahrnehmung, die Außenstehende von unserer Branche haben sollen?

Da stellt sich die Frage, wer in Zukunft noch in der Gastronomie und Hotellerie arbeiten will. Schlechte Bezahlung, ungünstige Arbeitszeiten und dann wird man von seinem Vorgesetzten noch unwürdig behandelt. Ist das die Art und Weise, wie man dem Fachkräftemangel entgegenwirken will?

Kochsendungen sind wichtig – aber nicht solche

Die verschiedenen Kochsendungen haben der Branche auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit verschafft. Sie haben auch das Image teilweise positiv beeinflusst und vielen jungen Menschen Kochen wieder schmackhaft gemacht. Teilweise vermitteln sie Wissen, Inspiration und lassen den Beruf cool wirken.

Jedoch sind Kochsendungen alla Kitchen Nightmares weder eine Inspirationsquelle, noch lassen sie irgendetwas Positives am Beruf zurück. Sie dienen rein zur Unterhaltung auf Kosten des Berufs. Wenn man nicht unbedingt ein Masochist ist und gerne leidet, dann kann man sich danach nur kopfschüttelnd abwenden.

Schreien und Beleidigen ist kein Management

Alle Menschen haben eine Würde und sie sollte auch in der Küche unantastbar sein. Spitznamen, wie „Scheißkopf“ und „Vollidiot“ waren schon während meines Wehrdienstes keine Motivatoren für mich und sind es auch genauso wenig in der Küche. Wie soll jemand, der auf das unterste Niveau beleidigt wurde, noch einen Rest an Selbstbewusstsein haben? Wie soll so jemand noch Leistung bringen?

Klar, richtige Leader, richtige Chefs sind stark. Sie geben den anderen Mut und sie treffen die schwierigen Entscheidungen. Sie haben aber immer das Wohl der Gruppe im Auge und sie werden niemals, wirklich niemals verletzend.

Zudem halten solche Chefs ihrem Team immer den Rücken frei und würden sich im Zweifel eine Kugel für sie einfangen. Sie wissen ganz genau, dass ein Team in einem Arbeitsumfeld voller Angst niemals erfolgreich sein kann und wird.

Solche Chefs lieben ihren Beruf und tun alles, um ihr Team mit ihrer Leidenschaft und positiven Energie anzustecken. Solche Chefs gehören in die Öffentlichkeit. Solche Chefs sollte man zeigen.

 

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