Nadine* fährt jeden Tag wie gewohnt mit ihren Auto zur Arbeit, nimmt Anrufe entgegen und bearbeitet Buchungen. Nur checkt seit letzter Woche niemand mehr ein. Es fragen auch keine Gäste mehr nach einem Bademantel für den Wellness-Bereich. Ihre Mitarbeiter hat sie seit über einer Woche nicht mehr gesehen.
Nadine ist die einzige Person in dem Hotel, in dem sie arbeitet.

Seit Montag ist Österreich “im Notbetrieb”. Das heißt, dass das Haus nur noch für das Notwendigste verlassen werden sollte: für berufliche Tätigkeiten, die nicht aus dem Homeoffice erledigt werden können; oder für notwendige Besorgungen, wie dem Einkauf von Lebensmitteln und dem Gang zur Apotheke, und um älteren und schwächeren Menschen zu helfen. Besonders hart treffen diese Maßnahmen die Gastronomie und Hotellerie. Weder Hotel, Bar noch Restaurant dürfen seither ihre Türen öffnen. Die Gäste mussten abreisen, die Belegschaft ihren Arbeitsplatz verlassen. Dieser Zustand nennt sich „Totalsperre”.

Für Hotels gibt es dennoch die Möglichkeit, dass ein Mitarbeiter weiterhin die Rezeption bedient. Es muss vorausgesetzt werden, dass nur diese eine Person im Hotel arbeitet, damit keine Ansteckungsgefahr besteht. Diese Person nimmt Anrufe entgegen, bearbeitet Anfragen und beantwortet E-Mails. So bleibt der Kontakt zu den Gästen aufrecht erhalten. Genau diesen Dienst erledigt Nadine. Wir haben mit der Rezeptionistin telefoniert und genauer nachgefragt, was das für sie bedeutet.

Arbeiten im leeren Hotel

Seit Donnerstag letzter Woche hat das Luxus Hotel in einem Tiroler Ski Gebiet seinen Betrieb eingestellt, alle Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt, die Gäste wurden verabschiedet. Nur Nadine sitzt wie gewohnt an der Rezeption - aber eben im leeren Hotel.
“Ich habe das Glück im selben Ort zu wohnen, in dem auch mein Arbeitgeber ist. In nur 2 Minuten bin ich beim Hotel”, meint die Rezeptionistin. Dank der automatischen Türen in der Hotelgarage hat sie einen direkten Zugang zu ihrem Büro, so fühlt sie sich wohl und kann guten Gewissens arbeiten. Um 7:45 Uhr Morgen fängt sie weiterhin an fünf Tagen der Woche mit ihrer Arbeit an, so wie sonst auch immer. Ihr Arbeitgeber gibt ihr zwar die Möglichkeit später mit ihrem Dienst zu beginnen, aber sie versucht so gut wie möglichen ihren gewohnten Arbeitsalltag aufrecht zu erhalten.

So “normal” wie möglich weitermachen

Das ist für Nadine in dieser schwierigen Zeit generell ein wichtiges Thema: Struktur und ein geregelter Arbeitsalltag. "Auch die Menschen, die Homeoffice machen, sollten sich gewisse Regeln aufstellen, wie beispielsweise ein regelmäßiger Arbeitsbeginn oder das tragen normaler Alltagskleidung. Ich glaube, das kann den Menschen sehr dabei helfen, eine gewisse Struktur im Alltag aufrechtzuerhalten", so die Rezeptionistin. “Ich halte im Unternehmen selbst die Stellung, weil für mich das ‘Notprogramm’ Hoffnung bedeutet. Für mich ist das ein Zeichen, dass es ab Juni normal weitergeht.”

Die ersten Neu-Buchungen

Generell ist Nadine sehr hoffnungsvoll gestimmt und versucht das Positive an der Situation zu sehen, wie z.B. die täglichen Live-Balkon-Konzerte, die ihr persönlich sehr gut gefallen und ihr ein Gefühl des Miteinanders geben. “Ich glaube, es ist gerade jetzt wichtig, dass wir alle zusammenhalten. Besonders in der Gastronomie.” Neben all diesen Dingen, die sie motivieren, ist das folgende der größte Hoffnungsschimmer für sie: Die ersten Gäste haben diese Woche ihren Sommer Urlaub gebucht.

*Name von der Redaktion geändert

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